Bei einem Tinnitus leiden die Betroffenen an Ohrgeräuschen. Diese können als Piepen, Rauschen, Summen oder Pfeifen wahrgenommen werden. Dabei wird zwischen einem subjektiven und einem objektiven Tinnitus unterschieden: Bei mehr als 99 Prozent der Patienten liegt ein subjektiver Tinnitus vor, bei dem keine Schallquelle festgestellt werden kann, die Ohrgeräusche auslöst. Äußerst selten handelt es sich um einen objektiven Tinnitus, bei dem eine Schallquelle im Körper (z.B. Strömungsgeräusche in den Blutgefäßen) die Beschwerden verursachen.
Grundsätzlich gilt: Je früher die Ursache identifiziert und eine gesicherte Diagnose gestellt wird, desto höher sind die Chancen auf eine Heilung.
Bei der Behandlung unterscheidet sich unser Vorgehen, je nachdem ob es sich um einen kürzlich aufgetretenen, akuten Tinnitus oder einen chronischen Tinnitus handelt. Bei einem akuten Tinnitus, der höchstens seit 3 Monaten besteht, können die Gabe von hochdosiertem Kortison, das bei Bedarf auch per Trommelfell-Injektion oder intravenös verabreicht wird, oder eine Tinnitus-Infusion mit durchblutungsfördernden Medikamenten helfen.
Bei einem chronischen Tinnitus, der bereits länger als 3 Monate besteht, geht es vornehmlich um Bewältigungsstrategien für den Umgang mit den störenden Ohrgeräuschen. Im Vordergrund steht, die Wahrnehmung des Tinnitus zu reduzieren. Zur Therapie gehören auch Verfahren zur Stressbewältigung und Entspannung.